Nichts tun

Wie beim Artikel "Pacing" bereits angedeutet spielt das Pausen- bzw. Energiemanagement eine entscheidene Rolle bei Long Covid. Dabei gilt es beispielsweise alle Aktivitäten mit verringertem Tempo durchzuführen und möglichst viele Pausen einzuhalten.

 

Pausen sollen auch gemacht werden, wenn man sich eigentlich noch gut fühlt. Denn der Körper signalisiert einem Long Covid Patienten nicht (immer) sofort, wenn er in die Überforderung gleitet. Das passiert erst 24-72 Stunden später.

Das macht es so schwierig, sich an die vorgegebenen Pausen zu halten. Timer bzw. Wecker im Smartphone zu stellen ist eine Methode, um an die regelmäßigen Pausen zu denken.

 

Aber was macht man in den Pausen?

Nichts tun.

 

Grundsätzlich erst einmal nichts tun. Denn sowohl kognitiver Einsatz (z.B. Beschäftigung auf dem Smartphone, lesen, TV schauen etc.) als auch z.B. auditive Reize (z.B. Hörbuch hören, Vogelgezwitscher, Musik hören) können sich wiederum negativ auf die Erschöpfung auswirken.

Körperliche Aktivitäten wie kochen, aufräumen oder putzen fallen (bei mir) in den Pausen komplett raus.

 

Wenn man sehr viele Pausen am Tag hat, ist das auch erst einmal richtig schön. Ist man ja gar nicht mehr gewohnt. Wenn man aber "gezwungen" ist, wirklich gar nichts zu tun, kann das irgendwann belastend werden.

Es gibt sehr viel schwerer Betroffene, die vielleicht ein oder zwei mal pro Tag aus ihrem Bett aufstehen können, maximal Zähne putzen und den Rest vom Tag in einem abgedunkelten Raum mit Gehörschutz verbringen. Wie gesagt - in meiner moderat betroffenen Situation ist das Jammern auf hohem Niveau.

 

Aber überlegt mal: Wann habt ihr das letzte Mal gar nichts gemacht? Also wirklich GAR NICHTS?

Und wie lange?