Übergewicht ist seit ich denken kann ein Thema für mich.
Ich habe mich selbst immer als "zu dick" wahrgenommen.
Deswegen wundert es auch nicht, dass ich mit 12/13 Jahren bereits meine erste Diät gemacht habe.
Von Trennkost über FDH, Weight Watchers, Kalorienreduktion, Intervallfasten habe ich recht viel durch an Abnehm-Programmen. Meist waren sie für kurze Zeit erfolgreich. Was mir jedoch geblieben ist: Ein kaputter Stoffwechsel.
In den Jahren vor 2020 habe ich tatsächlich nach dem verhassten Schulsport meine Liebe zur Bewegung entdeckt. Ich bin nach wie vor keine Sportskanone geworden. Aber ich bin gerne gelaufen oder gewalkt, mache nach wie vor Yoga und eigentlich schwimme ich auch sehr gerne.
Die Bewegung hatte mir geholfen, mein Gewicht einigermaßen zu halten.
Sport ist mit Long Covid nicht mehr so möglich wie vorher. Ich bin immer noch in der Lage, mich zu bewegen und bestimmte Übungen durch zu führen. Wie ich allerdings immer sage "auf Oma Niveau".
Das heißt, ich musste mein Tempo beim Walken drastisch reduzieren. Mein Puls darf die 110 Schläge pro Minuten nicht länger als 2 Minuten überschreiten.
Auch beim Yoga kann ich die sanften Übungen nicht mehr so lange halten bzw. muss Übungen auslassen.
Will ich Schwimmen, muss ich zunächst 10-15 Kilometer Auto fahren, was mich je nach Tagesform schon viel zu sehr anstrengt.
Letzlich kann ich mich beim Sport nicht mehr verausgaben, weil das einen Crash verursachen würde. Da mein Stoffwechsel nicht mehr richtig funktioniert, nehme ich - trotz gesunder Ernährung - weiter zu. Bzw. bin nicht in der Lage Gewicht zu verlieren.
Das wiederum bedeutet, dass ich im Alltag mehr Gewicht mit mir herumtrage und das wiederum kostet mich natürlich mehr Kraftaufwand.
Zu Beginn der Diagnose dachte ich auch "Ok. Du bist adipös. Kein Wunder, dass du die Diagnose bekommst. Du gehörst zur Risikogruppe."
Mit mehr Erfahrung und Austausch mit anderen weiß ich aber mittlerweile, dass es viele sportliche und auch junge Menschen gibt, die betroffen sind.