ausführliche Symptombeschreibung

starke Gedächtnis- & Konzentrationsstörungen

Die Gedächtnisstörungen äußern sich sowohl im Kurzzeit- als auch im Langzeit-Gedächtnis. Das heißt, dass ich z.B. Probleme habe mich an gerade Gesagtes zu erinnern. Aber eben auch an Ereignisse, die entweder erst ein paar Monate oder ein paar Jahre zurück liegen. So fiel mir beispielsweise der Name meines Nachbarn nicht ein, neben dem ich 25 Jahre meines Lebens gewohnt habe. Ich vergesse Liedtexte und Akkordfolgen, die ich seit über 20 Jahren singe und spiele. Während ich antworte, entfällt mir die gestellte Frage.

 

Die Konzentrationsstörungen äußern sich darin, dass ich mehr Energie benötige als zuvor, um mich auf Dinge zu konzentrieren. Ein Buch lesen z.B. - Ich muss Sätze bis zu 5 Mal lesen bis ich sie verinnerlicht habe. Ich kann Gesprächen nicht mehr gut folgen. Fremdsprachliche Texte sind sehr anstrengend für mich.

 

Belastungserschöpfung

Das bedeutet, dass ich nach geringer Anstrengung (egal ob körperlich, kognitiv oder emotional) bereits sehr schnell erschöpft bin. In der Reha hat sich herausgestellt, dass vor allem die körperlichen Anstrengungen zu schneller Erschöpfung führen.

Ich fühle mich dann körperlich müde, erschöpft, schwach - so, als wären die Muskeln ausgesaugt worden.

 

Brainfog

Gehirnnebel - fühlt sich eben an wie Wolken im Kopf. Das Gefühl hatte ich in einem Instagram-Beitrag mal beschrieben. Der Nebel im Kopf hindert einen daran, klar zu denken und sich gut konzentrieren zu können.

 

Wortfindungs- / Wortabrufstörungen, Artikulationsschwierigkeiten

In Gesprächen kommt es vor, dass mir Worte nicht einfallen; oder dass ich eine Zahl aussprechen will, diese in meinem Kopf auch als Zahl erscheint, aber nicht als Wort. Ich kann sie nicht äußern. Es kommt vor, dass mir die Artikulation schwerer fällt und es wirkt als würde ich lallen. Manchmal vertausche ich Buchstaben und statt eines L taucht plötzlich ein N oder ein P in einem Wort auf.

 

Muskel- & Gelenk- & Kopfschmerzen

Diese treten auf, wenn ich mich körperlich betätigt habe.

Mittlerweile meine ich zu erkennen, dass dies Vorboten bzw. Warnsignale für eine Überlastung sind.

 

Müdigkeit / Erschöpfung / Kraftlosigkeit / Muskelschwäche

'Nicht erholsamer Schlaf' - das hatte ich zu Beginn sehr stark. Ich habe 8 Stunden tief und fest geschlafen, bin am nächsten Morgen aufgewacht und habe ich mich exakt so gerädert gefühlt wie 8 Stunden zuvor als ich mich ins Bett legte. Das war regelmäßig der Fall und ich habe mich morgens oft gefragt "Wie sollst du diesen Tag überleben?"

 

Die Erschöpfung oder Müdigkeit lässt sich aber nicht mit Schlaf ausgleichen. Mir hilft es oft, wenn ich mich zwischendurch kurz hinlegen kann.

 

Reizüberflutung, kein Multitasking mehr möglich

Vor Covid habe ich oft 3 Sachen gleichzeitig gemacht. Das ist nicht mehr möglich.

Auch Veranstaltungen mit vielen Menschen, lauter Musik, wechselndem Licht sind eine Herausforderung geworden.

An einigen (Karnevals-)Veranstaltungen habe ich mittlerweile teilgenommen. Nach ca. 30 Minuten meine ich mich mehr und mehr an die Reize gewöhnt zu haben.

 

Mein Körper sagt mir aber über die oben genannten Schmerzen, wenn es zu viel wird. Der Schmerz steigt dann von den Beinen unten nach oben, über den Rücken bis in die Schultern und den Kopf. Es ist ein Spannungsschmerz, die Schultern werden dabei sehr hart und ich muss mich dann sofort zurückziehen.

 

Temperaturregluationsstörungen

Morgens schwitze ich häufig - ohne erkenntlichen Grund.

Im Laufe des Tages fange ich dann oft an zu frieren.

 

Vor den Infektionen war ich eher ein Heißblüter und um mich herum konnte es nicht kalt genug sein - meine Hände waren immer warm. Mittlerweile sitze ich im Winter nicht selten mit dickem Pulli, Heizdecke und Wärmflasche eingepackt da und meine Hände sind immer noch kalt.

 

Veränderungen im Magen-/Darm-Trakt

Beschwerden in diesem Bereich sind sehr vielfältig.

Meine Unverträglichkeiten (Laktose & Fruktose) haben sich seit der Diagnose verschlechtert.

 

Extrem starke Regelbeschwerden (Schmerzen & Kreislaufprobleme)

Vor meinen Infektionen hatte ich bereits mit starken Regelbeschwerden (mit Verdacht auf Endometriose) Probleme.

Seit der 2. Infektion sind die Schmerzen auch mit handelsüblichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Buscopan fast nicht mehr in den Griff zu bekommen.

Dazu kam außerdem, dass ich Kreislaufprobleme bekam und zu den wiederkehrenden Infekten jeden Monat noch ca. 2 Tage deswegen ausgefallen bin.

 

Sozialer Rückzug

Bei den Symptomen ist es nicht verwunderlich - für mich war dies aber ein wichtiger Punkt.

Irgenwann fiel mir auf "Ich hab fast keine sozialen Kontakte mehr".

Meine ganze Energie ging für's Arbeiten drauf - die Hausarbeit musste auf's Wochende geschoben werden. Davon war ich dann meistens so erschöpft, dass ich nichts anderes mehr unternehmen konnte und wollte.